Nicht selten werden wir bei Compass von den Medien angefragt, zu dem einen oder anderen, aktuellen Sicherheitsthema Stellung zu nehmen. Meistens springen da unsere Profis, Ivan Bütler und Walter Sprenger, ein, die schon auf eine beachtliche TV-Erfahrung zurückblicken können.

Die Fügung wollte es, das es nun mich traf: Der Ostschweizer Sender “TVO” lud mich als Security Analysten der Compass ein, um das gehackte Facebook-Profil Aladin Abdijis zu kommentieren. Nach einem kurzen Telefongespräch mit der verantwortlichen Redakteurin machte ich mich auf den Weg ins Studio nach St. Gallen. Dort angekommen outete ich mich nicht ganz uneigennützig als blutiger Anfänger, um so direkt in den Genuss des Rookie-Bonus’ zu kommen, was mir auch sichtlich gelang. Schliesslich wurde mir das komplette Vorgehen einer Fernseh-Aufzeichnung inklusive Rundgang im Regieraum geduldig gewährt.

In einem kurzen Vorgespräch erklärte mir die versammelte TV-Mann- resp. Frauschaft (Stylistin, Moderatorin, Regieassistentin und Redakteurin) den Ablauf der Sendung. Wir gingen die Interview-Fragen und meine Antwort-Ideen durch und waren uns schnell einig, was ich wie sagen könne. Die Idee, Passwörter anhand persönlicher Lieblings-Zitate zu bilden, indem man die Anfangsbuchstaben der einzelnen Wörter zusammenhängt, kam besonders gut an und der inspirierte Blick Frau Eggenbergers, der Moderatorin, verriet, dass sie schon eine Idee zu haben schien, wie sie ihr neues Passwort gestalten wollte.

Noch während des Gesprächs wurde ich direkt auf den hell umleuchteten Schminksessel gebeten. Mit der Stylistin versuchte ich für die Menschheit endgültig zu klären, warum Männer im Vergleich zu Frauen grundsätzlich nur ein Zehntel der Zeit vor dem Spiegel brauchen: “Männer sind einfach naturschön.”

Mit dieser Meinung zufrieden ging es dann gestylt ins Studio, einem nicht sehr grossen, hellen Raum, dessen zentrales Design-Element die dunkelbraune Moderatoren-Theke ist. Ich war sichtlich erstaunt, dass ich mich auf einen Sockel zu stellen hatte, denn als Zwerg kam ich mir bisher nicht vor. Versöhnlich war es, dass Frau Eggenberger auch einen bekam. Die Kameraleute wirbelten im Studio herum und machten die letzten Einstellungen. Wir gingen nochmals kurz den Ablauf durch, ich durfte meine Kehle noch bewässern und dann ging es auch schon los. Der Einspieler lief und die letzten Sekunden wurden automatisch als Countdown akustisch angesagt: zehn, neun, acht … zwei, eins.

Das Ergebnis sehen Sie selbst.

Stephan Rickauer
Compass Security AG